Mehr als nur ein Feedback: Warum Mitarbeitergespräche so wichtig sind
In regelmäßigen Abständen, zumeist einmal im Jahr, steht ein Mitarbeitergespräch an. Leider ist dieses Thema bei vielen MitarbeiterInnen und auch Führungskräften nicht unbedingt beliebt: Es bedeutet Arbeit im Vorfeld für die Vorbereitung, das Gespräch kostet Zeit und zum Teil kann es durch kritisches Feedback unangenehm werden. Welche Vorteile ein Mitarbeitergespräch hat und warum es so wichtig ist, wird zumeist übersehen.
Auf genau diese Vorteile eines Mitarbeitergesprächs und die Chancen, die sich daraus ergeben, gehe ich in diesem Artikel ein. Zudem gebe ich Einblicke, wie die Mitarbeitergespräche bei der infinitas GmbH ablaufen. Unser Tipp: Weiterlesen, um zu erfahren, wie dieses wichtige Thema bei der infinitas gehandhabt wird…
Wie laufen Mitarbeitergespräche bei der infinitas ab?
Die Mitarbeitergespräche bei der infinitas beinhalten einerseits den „klassischen“ Teil eines Vier-Augen-Gesprächs, andererseits werden darüber hinaus noch weitere Themen besprochen. Welche das genau sind, stelle ich im Folgenden im Detail dar.
Der „klassische“ Teil: Feedback, Ziele und Personalentwicklung
Auch bei der infinitas werden Mitarbeitergespräche genutzt, um gegenseitiges Feedback zu geben, Zielvereinbarungen zu treffen und über zukünftige Perspektiven und Entwicklungen zu sprechen. Welche Bereiche und Themen in dem Mitarbeitergespräch angesprochen werden, ist von der individuellen Situation abhängig. So sind die folgenden Punkte nur Möglichkeiten und Beispiele und dienen der Veranschaulichung:
Feedback / Mitarbeiterbeurteilung
- Aktuelle Arbeitsaufgaben
- Zielerreichung
- Eventuelle Kritikpunkte
- Beurteilung
- Arbeitszufriedenheit
Ziele
- Veränderungen
- Aufgabenplanung
- Zielvereinbarung
Perspektive & Personalentwicklung
- Berufliche Perspektiven
- Persönliche Wünsche
- Entwicklungspotenzial
- Weiterbildung
- Förderplanung
Der „infinitas“ Teil: Werte- und Stärken-Übung
Wie ich anfangs bereits gesagt habe, beinhaltet das Mitarbeitergespräch bei der infinitas nicht nur den „klassischen“ Teil eines Mitarbeitergesprächs, sondern es werden darüber hinaus Werte- und Stärken-Übungen durchgeführt.
Warum werden Werte- und Stärkenübungen durchgeführt?
Die infinitas GmbH führt nach dem „Leading Simple Ansatz“ von Boris Grundl. Die Inhalte von Leading Simple beschreiben ein Führungssystem, das symbolisch für das Führen mit Kopf, Hand und Herz steht. Der Kopf möchte verstehen, was er tun muss, also welche Aufgaben wirklich entscheidend sind. Die Hand möchte wissen, womit sie zupacken soll, also welche Hilfsmittel der Führung zur Verfügung stehen. Das Herz orientiert sich am Warum, d.h. an Prinzipien und Werten.
Aufgrund dessen werden, im Rahmen von Leading Simple, Werte- und Stärkenübungen durchgeführt.
Bei der Werteübung besteht das Ziel die persönlichen Werte des Mitarbeiters / der Mitarbeiterin kennenzulernen, darüber das Verhalten besser einschätzen zu können und die Zusammenarbeit zu verbessern bzw. zu stärken.
Mit der Stärkenübung erfolgt eine Konzentration auf die Stärken des Mitarbeiters / der Mitarbeiterin, in dem die Stärken durch eine Selbst- und Fremdeinschätzung identifiziert werden und daraus mögliche Entwicklungspotenziale abgeleitet werden.
So sehen die Übungen im Detail aus:
Die Werteübung
Zur Gesprächsvorbereitung wird dem/ der MitarbeiterIn eine Liste mit 150 Werten, z.B. Ehrlichkeit, Ehrgeiz, Entwicklung, Achtsamkeit, Respekt, Anerkennung, bereitgestellt. Der/ die MitarbeiterIn identifiziert für sich die Top 5 Werte und definiert diese mit 2-3 Sätzen. Ziel ist es die Werte jedes einzelnen und deren Bedeutung für ihn/ sie kennenzulernen.
Hierbei steht der Mensch mit seiner Persönlichkeit, seinem Denken und Handeln im Vordergrund. So lernen sich Vorgesetzte und MitarbeiterIn auf einer persönlichen Ebene kennen, sie können das Handeln besser nachvollziehen, Vertrauen schaffen und mögliche Wertekonflikte vorbeugen.
Die Stärkenübung
Die Stärkenübung beinhaltet verschiedene Eigenschaften, wie analytische Intelligenz, Anpassungsfähigkeit, Autorität, Disziplin, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit. Für jede Eigenschaft wird eine Einschätzung auf einer Skala von sehr stark ausgeprägt bis kaum ausgeprägt vorgenommen. Zu den Eigenschaften liegen Definitionen vor, so dass alle Beteiligten von der gleichen Bedeutung ausgehen.
Der/ die MitarbeiterIn vollzieht im Rahmen einer Selbsteinschätzung die Stärkenübung, die Führungskraft im Rahmen einer Fremdeinschätzung. Im Mitarbeitergespräch wird über die Einstufung der Stärken gesprochen und daraus mögliche resultierende Entwicklungspotenziale festgestellt.
Die Top 3 Erkenntnisse meines Mitarbeitergesprächs
- Gute Vorbereitung bildet das Fundament
Auch hier zeigt sich wieder: Vorbereitung ist das A und O. Die Übungen geben beiden Seiten klare Strukturen und die Möglichkeit sich effektiv auf das Gespräch vorbereiten zu können. Darüber hinaus ist aber auch eine Vorbereitung auf den „klassischen“ Teil des Mitarbeitergesprächs notwendig, um die Möglichkeiten eines solchen Gesprächs zu nutzen und alle wichtigen Punkte anzusprechen. Dieser Punkt spielt auf meine 2. Erkenntnis ein: - Strukturierung der Gedanken, Wünsche und Ziele
In dem „klassischen“ Teil eines Mitarbeitergesprächs haben Führungskraft und MitarbeiterIn die Möglichkeit frei über alle Themen zu sprechen: Gedanken, die seit längerem hin und her schwirren, Wünsche und Ziele, die sich im Laufe des letzten Mitarbeitergesprächs ergeben haben… All diese Punkte, finden in diesem Teil Platz und Anklang. Es hilft die Gedanken vorher konkret auszuarbeiten und zu strukturieren und wenn als sinnvoll erachtet, vielleicht auch einen Leitfaden für sich zu erstellen, um die Zeit beider Seiten zielführend zu nutzen. - Positives Mindset und gegenseitiges Vertrauen bilden eine wichtige Basis
Meiner Meinung nach bietet ein Mitarbeitergespräch die Chance alles „was einem im Business auf dem Herzen liegt“ anzusprechen, wichtige To Dos und mögliche Lösungen zu identifizieren. Es steht im Vordergrund, wie die Zusammenarbeit im Unternehmen verbessert werden kann. So sollte ein Mitarbeitergespräch keineswegs als ein Kontrollgespräch empfunden werden, sondern viel mehr als etwas sehr Positives.
Deswegen bin ich der Meinung, dass nur durch ein positives Mindset und gegenseitiges Vertrauen das Gespräch zu einem tatsächlichen Erfolg führt: Denn nur wenn Vorgesetzte und MitarbeiterIn positiv in das Gespräch gehen, entsteht eine angenehme Gesprächsatmosphäre, offene Kommunikation und durch aktives Zuhören und Senden von Ich-Botschaften kommen Möglichkeiten und Chancen zum Vorschein, die sonst vielleicht überhört werden würden.
Neben diesen vorgestellten Aspekten ist es meiner Meinung nach wichtig, dass Führungskraft und MitarbeiterIn über die Zeitabstände, d.h. halbjährliche oder jährliche Mitarbeitergespräche, sprechen und eine Vereinbarung treffen. Zum Beispiel wurde ich am Ende meines Mitarbeitergesprächs von meiner Führungskraft gefragt, welche Zeitabstände ich mir für meine Mitarbeitergespräche vorstelle. So haben wir eine Vereinbarung getroffen und es besteht für beide Seiten Klarheit. Außerdem ist die infinitas GmbH der Meinung, dass halbjährliche oder auch jährliche Mitarbeitergespräche wichtig sind.
Fazit
Auch wenn Mitarbeitergespräche zumeist, aufgrund hohen Zeitaufwandes und möglichen Konfrontationen, unbeliebt für Führungskraft und MitarbeiterIn sind, sollten die Vorteile durch ein Mitarbeitergespräch nicht außer Acht gelassen werden. Mitarbeitergespräche sind wichtig, um eigene Wünsche mit der Führungskraft zu besprechen, eigene Ziele zu erreichen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren.
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